Texte – Kollaps (2020)

Aufbruch
Schau dir diesen Staat an,
und seine Gewalt.
Was bringt er dir?
Was er bringt er uns?
Er setzt ein System durch mit Waffengewalt,
ein System das auf Ungleichheit setzt.
In dem manche die Macht und das Geld ham,
und die anderen liegen im Dreck.
Schau dir diesen Staat an,
seine Grausamkeit.
Wieso vertraust du ihm?
Wieso fügen wir uns?
Er setzt ein System durch mit Waffengewalt,
ein System das den Untergang bringt.
Das die Umwelt und unsere Zukunft zerstört,
und überhaupt nicht anders kann.
Hör auf zu warten,
dass uns jemand befreit.
Es liegt an uns
das Blatt zu wenden.
Erhebe deine Stimme,
erhebe deine Faust,
erhebe deinen Kopf
für die Anarchie!

Carpe diem
Carpe diem!
Wer den Tag nicht nutzt
ist wohl ein Taugenichts – lächerlich
wenn ich seh’ wer sowas sagt,
dann wird mir speiübel
Nur weil ihr nicht wisst,
wie der Tag genutzt werden kann
Eben auch so, wie wir es tun!
Ihr habt keine Ahnung
von unsrer Kultur
von unsrer Kunst
unsrer Vorstellung von Zusammenleben
Carpe diem!

Dipsomanie
Vor mir die Flasche, trink mit Gewalt
verflossene Liebe, verlier meinen Halt
der Boden kommt näher, bin schwer wie Blei
Kopf aufs Parkett – endlich steht die Zeit
Dipsomanie!

Raff dich auf
Hast du deinen Mut verloren? – Nein hab ich nicht!
Bei all der ganzen Scheiße, die Tag für Tag passiert.
Wie lang soll es so weiter gehen? – Nicht mehr lang!
Es wird Zeit, dass was passiert… Raff dich auf!
Und irgendwann mein Freund* werden wir in der Sonne liegen,
frei von Herrschaft, frei von Zwang!
Kapitalismus wird nur ein dunkles Kapitel sein
– im Geschichtsbuch aufgeräumt!
Und irgendwann mein Freund* werden wir in Frieden leben,
und legen den Molli aus der Hand!
Doch bis es soweit ist, werden wir niemals aufgeben.
Raff dich auf – für immer Punk!
Wohin mit all der Wut in dir – die schwer im Magen liegt,
weil du sie unterdrücken musst – um hier zu funktionieren.
Es darf so nicht mehr weiter gehen – es wird Zeit,
dass heute was passiert… Raff dich auf!

Gute Sitte
Worauf das hier fußt und wächst
der Sockel auf dem alles steht
all das soll in Trümmern liegen
für die Freiheit und das Leben!
Die Seiten vergilbt
im Buch der Geschichte
traurig und wahr
der Staat und die Kirche
Tücher jetzt hochziehn
raus auf die Straße
reiben Salz in die Wunden
Übeltäter* entlarven
Das Gerüst zu brechen wird zu Pflicht und guter Sitte!

Fremdbestimmt
Wir liegen im Grab
noch bevor unser Leben eigentlich begonnen hat
Wer kümmert sich um mich
während mensch meine Meinung exekutiert
Was tu ich hier noch
während mein Blut von ihren Händen tropft
Wann ist es so weit
Wir warten doch nur auf unser nasses Kalt
Kein Gott
Keine Erlösung
Keine Repräsentation
Nur Investition
Die nächste Ausbeutung
Der nächste Mord
Kalte Geister
an diesem kalten Ort

Vert et noir
A world full of cruelness, a world full of hate,
destruction is all I can see.
Please… Keep it alive!
Please… Don’t let it die!
La forêt qui meure et la terre qui pleure,
l’humanité est atroce.
Allez… Il y a encore de l’espoir!
Allez… Un drapeau vert et noir!
There’s blood on our hands and we won’t stand a chance,
civilization’s a mess.
Please… Keep it alive!
Please… Don’t let it die!
On veut pas y croire et on veut pas le voir,
plus facile c’est de fermer les yeux.
Allez… Il y a encore de l’espoir!
Allez… Un drapeau vert et noir!
All earth’s sorrow lies in me.
No tomorrow for life that’s come to be.
On peut encore y croire – un drapeau vert et noir!
Il y a encore de l’espoir – un drapeau vert et noir.
A world full of cruelness, a world full of hate…

Hybris
Wir wissen um die Zeichen, wir riechen unsre Angst!
Und trotz alledem wird weiter froh getanzt!
Die Würfel sind geworfen, bald werden sie fallen.
Es wird passieren, nicht mehr lang, dann bricht hier der Damm!
Gewalten treffen aufeinander,
Gras wächst hier wohl nimmermehr.
Kein Leben mehr nur Dunkelheit,
kein Segen welchem wir geweiht.
Schon lange war bekannt,
auf welche Wand wir zugerannt.
Der Mensch als Hybris seiner selbst,
das Ungetier, das Ungetier auf dieser Welt!
Nicht mehr lang,
dann bricht alles hier zusammen!
Berge in Täler – Meere über Land
Wir handelten frei – frei von Verstand!

Gewalt
Ein goldener Käfig im Lügenmeer
Freiheit die wie Asche schmeckt – Gewalt!
Knarren – Schlagstock – Uniform –
Bullenschweine – Pfefferspray –
Kabelbinder – Staatsgewalt – Gewalt!
Grenzen – Staaten – Überwachung –
Abschiebung – Verfassungsschutz –
Waffenexport – Ankerzentren – Gewalt!
Lohnarbeit – Kapitalismus –
Konsum- oder Arbeitszwang –
Wirtschaftswachstum – Geld und Macht – Gewalt!
Die Verschwendung der Ressourcen –
Klimawandel – Tagebau –
Abholzung und Artensterben – Gewalt!
Ein goldener Käfig im Lügenmeer
Freiheit die wie Asche schmeckt – Gewalt!
Schwulenhass – Transphobie –
Rollenbilder – Sexismus –
Missbrauch – Vergewaltigung – Gewalt!
Leitkultur – Gesellschaftsausschluss –
Unterdrückung – Tradition –
Religion – Patriarchat – Gewalt!
Kastration – Verstümmelung –
Bolzenschuss – Massentötung –
Leichenschau im Supermarkt – Gewalt!
Besorgte Bürger – Neonazis –
Vaterland und Rassenkrieg –
weiße Überlegenheit – Gewalt!
Ein goldener Käfig im Lügenmeer
Freiheit die wie Asche schmeckt – Gewalt!

Grauen
Jeden Tag aufs neue werden viel zu viele umgebracht
und es müsste nicht so sein, das Leiden es ist menschgemacht.
Unendliches Grauen!
Unendliches Grauen!
Unendliches Grauen!
Unendliches Grauen!
Ihr Ausweg ist nur der Tod!
Eingesperrt, zusammengepfercht ersticken sie in ihrer Scheiße
Viel zu viele Tiere müssen täglich für den Menschen leiden
Medizin dagegen nennt sich Brecheisen und Bolzenschneider
Ich will nicht länger zusehn, ich will das Tier vom Mensch befreien!
Ihr Ausweg ist nur der Tod!
Ihr Ausweg – nur der Tod!
Ihr Ausweg war nur der Tod!

Totentuch
Und ich schneide mir die Arme auf
praktizier den Aderlass
alles in der Hoffnung
dass sich alles besser anfühln kann
die Risse in der Lippe,
die heilen nicht mehr zu
ohne Kraft und ausgetrocknet
über mich das Totentuch
Ich find mich wieder mit dem Kopf in der Schlinge
Ich find mich wieder mit dem Kopf in der Schlinge
Wann ist dieses Leben vorbei
Ich sehe sie kommen, die Zeichen der Zeit
Und sie schlagen mir die Fresse ein
meine Zähne auf dem Boden
das Gesicht von diesem Land
es zeigt sich hart und ungehobelt
das warme rot von heute
auf dem kalten Grau von damals
das warme rot von heute
auf dem kalten Grau von damals.
Ich find mich wieder mit dem Kopf in der Schlinge
Ich find mich wieder mit dem Kopf in der Schlinge
Wann ist dieses Leben vorbei
Ich sehe sie kommen, die Zeichen der Zeit

Arbeit
Arbeit, Arbeit, Arbeit!
Arbeit, Arbeit, Arbeit!
Arbeit, Arbeit, Arbeit
Ich kann nicht mehr
Arbeit, Arbeit, Arbeit
Ich will nicht mehr
Jeden Tag nur Leistung
Ich kann nicht mehr
Jeden Tag nur Leistung
Ich kann nicht mehr

Grindo vómito
Grindo grande vómito granado
Grindo grande vómito granado
Grindo grande vómito granado
Grindo grande vómito granado
Grindo vómito

Kollaps
Hunderte Jahre Zerstörung und Tod
die Ausbeutung der Erde bis zum Zusammenbruch
Lebewesen als Ware deklariert.
Endloses Leid für den Profit,
alles Leben wird vernichtet.
Kapitalismus ist euer Gebot!
Strotzend vor Ignoranz und Selbstverliebtheit
jeden Hinweis ignoriert
blinder Wahn im Tunnelblick
reißt alle mit in den Abgrund
doch eure Finger zeigen auf die
die darunter am meisten leiden!
Wälder brennen, der Rauch steigt auf
verzweifelte Schreie der Tiere
die versuchen davor zu fliehen
doch es gibt kein Entkommen
die Erde schwarz, der Himmel feuerrot
alles wird nur zu Asche
Verzweiflung!
Der Schmerz – so stark
der Tod – meine Sehnsucht!
Betäubende Ohnmacht und Trauer
die mich auffrisst
Kollaps, Kollaps.
alles stirbt!
Die Menschheit ist zugrunde
der Nebel lichtet sich
Sonnenstrahlen erscheinen
das erste Grün durchbricht
die Flüsse werden klar
der Wind besänftigt sich
der Geruch nach Leben
verbreitet sich
Rascheln in der Asche
Köpfe schauen raus
neugierige Blicke
auf der Suche nach Futter.
Das Flattern der Flügel
Vögel steigen auf
liebliches Gezwitscher
so lange nicht ertönt
leise Stimmen hauchen
die Sehnsucht nach Kontakt
Hoffnung in den Augen
es scheint überstanden
die Ungewissheit nagt
wie soll es weiter gehen
doch eines ist klar
nie wieder Herrschaft!